Die Standards für sexuelle Erziehung an Schulen müssen überarbeitet werden
Die Anwendung der „Sexualpädagogik der Vielfalt“ in Kitas und Schulen ist kein deutscher Einzelfall. Unter dem Begriff „comprehensive sexuality education“ (CSE) hat sich in zahlreichen westlichen Staaten ein Konzept der Sexualerziehung ausgebreitet, das auf denselben Prämissen wie die „Sexualpädagogik der Vielfalt“ beruht. Der Siegeszug der CSE in den letzten Jahren ist Ergebnis gezielter Einflussnahme durch internationale Nichtregierungsorganisationen und supranationale Institutionen. Besonders hervorzuheben sind die „Standards für Sexualerziehung in Europa“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2010 sowie die „International technical guidance on sexuality education“ der UNESCO von 2018, deren Inhalte direkt in Lehr- und Bildungspläne verschiedener Staaten einfließen.
Beide Leitfäden basieren auf der wissenschaftlich nicht belegten Annahme, Kinder seien von Geburt an „sexuelle Wesen“. Die WHO-Standards empfehlen daher in einer Matrix, in der Altersgruppe von null bis vier Jahren über „frühkindliche Masturbation“ zu sprechen und die Kinder zu befähigen, „die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Grenzen“ beim „Doktorspiel“ auszudrücken. Anschließend sollen Vier- bis Sechsjährige mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen und Sechs- bis Neunjährige mit Empfängnisverhütung konfrontiert werden.
Beide Leitfäden basieren auf der Gender-Theorie, halten Sexualaufklärung durch Eltern für unzureichend und interpretieren selbst die platonische Eltern-Kind-Beziehung als Ausdruck von Sexualität. Die Hauptverantwortung für Schutz vor sexuellem Missbrauch wird von den Eltern auf die Kinder übertragen. Dazu sollen diese durch umfassende „sexuelle Bildung“ befähigt werden.
Das allerdings überfordert, sexualisiert und desensibilisiert Kinder für potentielle Gefahren und macht sie so für sexuellen Missbrauch erst recht anfällig. Es überrascht daher nicht, dass ein von dem Sexualpädagogen Uwe Sielert erarbeitetes Konzept der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in die WHO-Standards eingeflossen ist. Als maßgeblicher Entwickler der „Sexualpädagogik der Vielfalt“ steht Sielert in geistiger Nachfolge des Sozialpädagogen Helmut Kentler, der selbst Kinder sexuell missbraucht hat. Diese Traditionslinie ist höchst alarmierend.
Die Kinderschutzorganisation „Safe Schools Alliance UK“ bezeichnet daher die WHO- und UNESCO-Leitfäden als „international anerkannten Rahmen für sexuelles Grooming“. In Großbritannien fällt diese Kritik auf fruchtbaren Boden. Im vergangenen Frühjahr entbrannte eine hitzige Debatte in der britischen Politik und Medienlandschaft über die WHO-Standards, infolgedessen sogar der Premierminister Rishi Sunak versprach, den Lehrplan für die schulische Sexualerziehung überarbeiten zu lassen, sodass Kinder nicht mehr mit „unangemessenen“ Materialien konfrontiert würden. Eine längst überfällige Reaktion, an der sich die deutschen Kultusministerien dringend ein Beispiel nehmen sollten.
Denn die Konsequenzen dieser Standards kann man seit Jahren in der schulischen Praxis und zunehmend auch in Kitas beobachten, wie viele Eltern der Initiative Elternaktion berichten, die 2018 von DemoFürAlle ins Leben gerufen wurde: Eine Schülerin wurde im Biologieunterricht der sechsten Klasse mit Begriffen wie „Fotze, Titten, Wichsen und Blasen“ konfrontiert. Einem Grundschüler wurde von „pro familia“ verboten, mit den Eltern über das zu sprechen, was in dem Unterricht besprochen wurde. Eine Lehrerin erzählte ihren Schülern von ihrer eigenen Abtreibung und bezeichnete diese als geeignetes Mittel der Empfängnisverhütung. In einem aktuellen Fall erscheint in Gymnasiallehrer der siebten Klasse geschminkt und mit Stöckelschuhen zum Unterricht und führt als „Künstler“ laszive, homoerotische Tänze u.a. in Kirchen auf. In zahlreichen Schulen müssen die Kinder außerdem Kondome über Bananen oder Holzpenisse ziehen, sich sexuell explizite Filme oder Theaterstücke ansehen und erhalten Besuch von externen LSBT-Gruppen.
Die Liste übergriffiger Methoden und Inhalte ließe sich noch lange fortsetzen. Viele der Handreichungen, aus denen diese Praktiken stammen, beziehen sich auf die Standards der WHO und UNESCO. Um die Gefahr der Sexualisierung für Kinder und Jugendliche bei der Wurzel zu packen, müssen diese Standards aus deutschen Lehrmaterialien und Bildungsplänen konsequent verbannt werden.