Sie nennen sich „Gloria Gossip“, „Vicky Voyage“ und „Freya von Kant“, sie tragen große Perücken, aufreizende Kleider, lange Fingernägel, falsche Wimpern, Netzstrümpfe und High Heels – und sie lesen kleinen Kindern in öffentlichen Bibliotheken vor. Die Rede ist von sogenannten Drag Queens und ihren berüchtigten Story Hours (Lesestunden). Bis vor wenigen Jahren wären solche Shows vor Kindern völlig undenkbar gewesen, handelt es sich bei Drag Queens doch um Männer, die normalerweise spätabends in Schwulenklubs und zwielichtigen Bars sexuell aufgeladen tanzen, singen und strippen.
Jetzt drängen sie mit ihren Drag Queen Story Hours (DQSH) in die Nachmittags- und Wochenendunterhaltung kleiner Jungen und Mädchen. Gegründet hat das Projekt 2015 die US-amerikanische Autorin Michelle Tea zusammen mit der Non-Profit-Agentur Radar Productions, um bereits „Kleinkinder mit queerer Kultur in Kontakt“ zu bringen. Zunächst vor allem in San Francisco und New York City beheimatet, sind Drag-Lesungen inzwischen in der gesamten westlichen Welt und nun auch im deutschsprachigen Raum angekommen.
Wie der gewünschte Kontakt kleiner Kinder mit der queeren Kultur gelingen kann und welche Ziele damit verfolgt werden, beschreibt ziemlich unverhohlen der 2021 im Curriculum Inquiry Journal erschienene Artikel „Drag pedagogy: The playful practice of queer imagination in early childhood“ (Drag-Pädagogik: Queerness als spielerische Praxis in der frühen Kindheit). Gleich zu Beginn preisen die beiden Autoren, der Grundschullehrer Harper Keenan und die Drag Queen „Lil Miss Hot Mess“, das Konzept DQSH als einzigartige „Brücke zwischen queerem Aktivismus und breiter kultureller Akzeptanz“ und lassen damit keinen Zweifel daran, dass sie einer Agenda folgen.
Drags verstehen ihr Handwerk und wissen, was bei kleinen Kindern verfängt: bunte Farben, Musik, Kunst und fantasievolles Spiel. Fasziniert von den aufwendigen und schrillen Kostümen lauschen die Kinder den Homo- und Transgeschichten wie „König & König“, „Julian ist eine Meerjungfrau“ oder „Ein Ei für zwei“ und werden von den Drag Queens so immer tiefer in deren LSBT-Welt hineingezogen. Anschließend wird noch gesungen, getanzt, die Kinder dürfen sich ebenfalls verkleiden, schminken und mit den Drags Fotos machen. Die Mission ist erfüllt, wenn die Kinder ihre „Grenzen zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit ausloten“ oder selbst zum Drag Kid werden wollen – auch das ein trauriger Trend unserer Zeit.
Dabei ist das volle Drag-Programm in Deutschland bislang noch gar nicht ausgeschöpft, wie ein Blick über unsere Landesgrenzen hinaus zeigt. In den USA gibt es Drag Shows bereits in Schulen inklusive Lapdance-Unterricht für Jugendliche. Drags singen gemeinsam mit Vorschulkindern küssewerfend „If you’re a Drag Queen and you know it, blow a kiss…“ („Wenn du weißt, dass du eine Drag Queen bist, gib einen Kuss“). In Videos sieht man sie halbnackt und auf hohen Schuhen vor Kleinkindern sexualisierte Tänze performen und sich auf dem Boden räkeln. Der Satz „viele Drag Queens sagen, dass sie durch die DQSHs Beziehungen zu jungen Menschen aufbauen können, die sonst nicht möglich wären“, aus dem eingangs zitierten Artikel, lässt angesichts dieser Bilder alle Alarmglocken schrillen.
DQSH sind keine harmlosen Vorlesestunden, bei dem ein verrückter Vogel ein bisschen mit vermeintlich starren Rollenbildern herumjongliert. Diese Shows sind knallharte Gender-Indoktrination gepaart mit übergriffigen erotischen und sexualisierenden Spielereien. So wie sich die Drag-Performer ihrerseits „ihren Weg aus den schummrigen Bars der Schwulenviertel in die Neonlichter der Bibliotheken“ gebahnt haben, sollen die Kinder ganz offensichtlich dereinst ihren Weg ins Rotlicht finden. Deutliche Worte findet dafür auch die ehemalige CDU-Bundesfamilienministerin, Kristina Schröder: „Ich muss an die 80er-Jahre denken, als es Versuche gab, Pädophilie zu verharmlosen, das Tabu als verklemmt darzustellen. Ein grauenvoller Irrweg! Und wieder tragen wir Erwachsene unsere Sexualität an Kinder heran.“
Die Entwicklung in den USA und Großbritannien hat gezeigt, wie schnell sich aus den freiwilligen Nischenlesungen verpflichtende Schulveranstaltungen entwickeln. Vor allem aber wird die Duldung weiterer Shows unsere Gesellschaft, die ihre Werte und Gewissheiten hinsichtlich Geschlecht, Ehe und Sexualität immer mehr verliert, weiter in den Abgrund reißen. Deshalb reicht es nicht, wenn besorgte Eltern über die nächste DQSH-Ankündigung in der Bibliothek um die Ecke aus der Ferne ihre Nase rümpfen. Gegen dieses kindeswohlgefährdende Treiben ist aktiver Protest gefragt.