Anstatt den jungen Frauen zu sagen, dass Kinder zu bekommen eine Chance ist und dass Mutterschaft nach wie vor eine Bereicherung ist; oder den jungen Männer zu vermitteln, dass Vater eines Kindes zu sein ein echtes Privileg ist, versucht man in Deutschland mehr und mehr den jungen Erwachsenen politisch klar zu machen, dass eine Familiengründung teuer ist, dass ein modernes Partnerschaftsbild ein ganz anderes sei als das sogenannte „traditionelle Modell“ und dass die Leistung der elterlichen Erziehung unbedeutend sei.
Interessanterweise zeigt uns die größte Familienstudie Deutschlands, dass 63% der Kinder in diesem Land bei ihren miteinander verheirateten Eltern aufwachsen. Also das angegriffene traditionelle Familienbild ist nach wie vor das meist gelebte Modell in diesem Land.
Die Steuerpolitik begünstigt zusätzlich zu Recht, wenn Paare Kinder großziehen, denn Familien leisten Großes! Das darf aber nicht heißen, dass die außerhäusliche Arbeitsleistung mit einem versteuerten Arbeitsverhältnis mehr honoriert wird als die Leistung, die Väter oder Mütter innerhalb der Familie bewältigen.
Niemand wird von einer Erwerbstätigkeit abgehalten. Es sollte selbstverständlich bleiben, dass Paare gemeinsam entscheiden können, in welchem Umfang sie erwerbstätig sein wollen, vor allem, wenn sie Kinder haben. Wie eine Familie lebt, sollte ihr in einer Demokratie selbst überlassen bleiben. Wir nennen das Wahlfreiheit! Dass das Einkommen der Ehepartner zusammengerechnet und dann versteuert wird, finde ich richtig und gut! Es hat meiner eigenen Familie und mir gut getan. Die Politik sollte sich aus der Lebensplanung von Familie vollkommen raushalten und es mit dem Grundgesetz halten, die Ehe und die Familie besonders zu schützen.
Der politische Trend, Frauen aus den Familien zu holen, um den Arbeitsmarkt zu bedienen, wirkt nur scheinbar optimierend. Schließlich sollen aus Kindern leistungsfähige Fachkräfte werden. Und gesunde Kinder brauchen stabile Familien mit Eltern, die Zeit, Energie und Nerven für sie haben, so dass sie sich entwickeln zu können.
Andrea Heck
Stv. Vorsitzende Stiftung für Familienwerte, Landesvorsitzende des Elternvereins Nordrhein-Westfalen e.V. und Stv. Vorsitzende wertevollwachsen e.V., Juristin und Mutter von drei Kindern.